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Deutsche Post DHL: Wachstum in allen Bereichen, doch die Pakete bleiben stärkste Kraft

Wieder Rekorde bei der Deutschen Post DHL. Das EBIT wuchs um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Auch wenn alle Unternehmensbereiche zu dem Erfolg beitrugen, zeigt sich, dass DHL Express sowie das deutsche und das internationale Paket- und E-Commerce-Geschäft zum Dauerbrenner werden. Der Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) trägt mit 1,5 Milliarden Euro zum operativen Ergebnis bei.

„Dank einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung in allen vier Divisionen, insbesondere im Ausland, hat unser Konzern ein weiteres sehr gutes Jahr verzeichnet“, so die Worte von Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group. Und damit hat er durchaus Recht. Die vorgelegte Bilanz des Bonner Konzerns kann sich sehen lassen.

In 2017 steigerte die Deutsche Post DHL ihren EBIT um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro und verfehlt damit minimal das selbst gesteckte Ziel von 3,75 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 5,4 Prozent stieg der Umsatz auf 60,4 Milliarden Euro. An dem Erfolg haben alle Bereiche der DPDHL Anteil, doch der Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) sticht mit einem operativen Ergebnis von 1,5 Milliarden Euro besonders hervor.

Deutsche POst DHL Konzernzahlen 2017 © DPDHL

Der Online-Handel sorgt für gute Zahlen
Wie dynamisch das Wachstum im Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) ist, zeigt sich auch am Umsatz, der 2017 bei 18,2 Milliarden Euro lag und damit ein Plus von 6,2 Prozent verzeichnet. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem Mengen- und Erlössteigerungen im Geschäftsfeld eCommerce – Parcel bei.

Parcel Germany allein machte beim Umsatz ein Plus von 4,3 Prozent. Das Paketvolumen stieg auf 1,3 Milliarden Pakete an – auch ein Plus von 7,8 Prozent und damit neuer Rekord. Die Erlöse im Bereich eCommerce kletterten um 10,3 Prozent nach oben. Den deutlichsten Umsatzanstieg aber verzeichnete Parcel Europe mit einem Plus von 65,4 Prozent. Selbst um den Konsolidierungseffekt der Geschäfte von UK Mail bereinigt, stieg der Erlös um 18,3 Prozent. Parcel Europe ist insgesamt in 26 Ländern aktiv.

Im Bereich Post ändert sich wenig. Der Umsatz bleibt stabil bei 9,7 Milliarden Euro (- 0,1 Prozent). Zwar verzeichnet man weiter einen strukturellen Volumenrückgang, doch haben die zusätzlichen Sendungsmengen durch die Wahlen in Deutschland und die gute Entwicklung beim Dialog Marketing zur Kompensation beigetragen.

Insgesamt belief sich das operative Ergebnis im PeP-Bereich auf 1,5 Milliarden Euro (Plus 3,9 Prozent). Das Ergebnis, so heißt es in der Unternehmensmeldung, wäre höher gewesen, wenn man nicht so viel in das internationale Paketnetz und in das eCommerce-Geschäft investiert hätte. Die Deutsche Post DHL investierte im Geschäftsjahr 2017 wie geplant, 2,3 Milliarden Euro (+9,8 Prozent). Große Teile des Investments flossen dabei unter anderem in den Ausbau der nationalen und internationalen Paketinfrastruktur. Ebenso wurden die Drehkreuze und die Flugzeugflotte bei DHL Express erweitert und modernisiert.

Express, Global Forwarding, Freight & Supply Chain
Neben dem Bereich PeP konnte auch der Unternehmensbereich Express überzeugen. Die Erlöse lagen mit 15 Milliarden Euro um 9,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis stieg um 12,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und die operative Marge kletterte auf 11,5 Prozent nach 11,2 Prozent im Jahr zuvor. Die DPDHL verweist zudem auf das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI) – das Volumenwachstum pro Tag stieg hier um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Aber auch die anderen beiden Bereiche der DPDHL konnten zum Erfolg beitragen. Global Forwarding, Freight konnte den Umsatz um 5,4 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro steigern. Das EBIT des Unternehmensbereichs stieg um 3,5 Prozent auf 297 Millionen Euro, obwohl die deutlich gestiegenen Frachtraten insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2017 die Margen in der Luft- und Seefracht spürbar unter Druck gesetzt haben. Im Bereich Supply Chain stieg der Erlös um 1,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro, wobei das operative Ergebnis um 3,0 Prozent auf 555 Millionen Euro sank. Allerdings zeigt man sich optimistisch, denn das Neugeschäft entwickelte sich abermals positiv. Demnach wurden 2017 zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen.

Deutsche Post DHL Umsatz nach Bereichen 2017 © DPDHL

Ausblick
Für 2018 erwartet die DPDHL einen Anstieg des Konzern-EBIT auf rund 4,15 Milliarden Euro. Auch hier lasten die Erwartungen vor allem auf dem Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP), der 1,5 Milliarden Euro beitragen soll. In den DHL-Divisionen rechnet der Konzern mit einem EBIT-Beitrag von rund drei Milliarden Euro.

Durch die Anwendung des Bilanzstandards IFRS 16 ist der Konzern dazu in der Lage, seine mittelfristigen Ergebnisziele zu konkretisieren. So erwartet Deutsche Post DHL Group im Geschäftsjahr 2020 ein EBIT von mehr als fünf Milliarden Euro. Dazu sollen der Bereich PeP rund 1,7 Milliarden Euro und die DHL Divisionen rund 3,7 Milliarden Euro beitragen.

Die neuen Geschäftszahlen dürften die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der Deutschen Post DHL noch einmal beflügeln. Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern der Arbeitnehmervertretung ein Angebot unterbreitet, das Lohnerhöhungen von 5,1 Prozent vorsieht.

 © LEHOSHCHINA HALYNA – shutterstock.com

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