SWIETELSKY startet zwei Tunnelbohrer beim Semmering-Basistunnel mit Gewicht von insgesamt 800 Elefanten

Geschäftsführer Karl Weidlinger zeigt sich beim feierlichen „Andrehen“ stolz auf den international bedeutsamen Infrastrukturauftrag.

GF Dipl.-Ing. Karl Weidlinger, Swietelsky Bauges.m.b.H.: Die Besonderheiten liegen unter anderem in der komplexen Logistik, nach der das gesamte Tunnelsystem über zwei ca. 400 Meter tiefe Vertikalschächte aufgeschlossen und angedient wird. Die Herstellung der Schächte, sowie Lieferung, Installation und Betrieb der Schachtanlagen erfolgte durch Swietelsky im Auftrag der ARGE. So werden über die Schächte mehr als 5 Millionen Tonnen Ausbruchsmaterial nach oben gefördert und die Versorgung mit Geräten und Baustoffen durchgeführt. Jetzt bekommen unsere Arbeiter, die sich in der bisherigen Bauphase förmlich in Handarbeit in die Tiefe des Berges sprengten, Unterstützung von Großmaschinen.

Der geplante Semmering-Basistunnel (SBT) ist aktuell eines der wichtigsten Infrastruktur-Großprojekte im Herzen Europas und Teil der neuen österreichischen Südbahn, die als zentrale Achse auf der transeuropäischen Route von der Ostsee an die Adria führt. Mit einer Gesamtlänge von 27,3 Kilometer verbindet der SBT Niederösterreich und die Steiermark. Der oberösterreichische Baukonzern SWIETELSKY erhielt 2014 in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) gemeinsam mit Implenia den Zuschlag für das rund 13 Kilometer lange Mittelstück (Los 2.1) „Tunnel Fröschnitzgraben“.

Der Auftrag der ARGE hat ein Volumen von rund 623 Mio. Euro und ist eine Auszeichnung für die Tunnelbau-Sparte von SWIETELSKY. Diese sei auf Untertagebauprojekte hochspezialisiert und könne dabei auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen, betont Geschäftsführer Karl Weidlinger. Dennoch, unter allen großen Tunnelbauprojekten, bei denen SWIETELSKY engagiert ist – von Stuttgart 21 über den Albaufstieg der Bahnstrecke Wendlingen-Ulm bis hin zum Tunnel Wolf beim Brenner Basis Tunnel – sei der „Fröschnitzgraben“ zweifellos ein herausragendes. „Die Besonderheiten liegen unter anderem in der komplexen Logistik, nach der das gesamte Tunnelsystem über zwei ca. 400 Meter tiefe Vertikalschächte aufgeschlossen und angedient wird. Die Herstellung der Schächte, sowie Lieferung, Installation und Betrieb der Schachtanlagen erfolgte durch Swietelsky im Auftrag der ARGE. So werden über die Schächte mehr als 5 Millionen Tonnen Ausbruchsmaterial nach oben gefördert und die Versorgung mit Geräten und Baustoffen durchgeführt“, so Weidlinger. Die Anlagen seien derart ausgelegt, daß auch die schwersten Teile der Tunnelbohrmaschine mit einem Maximalgewicht von 109 Tonnen im Förderkorb (vergleichbar mit einem Lift) an- und abtransportiert werden können. Beachtlich ist auch die installierte Leistung an den Schachtförderanlagen. Mit 10.100 KW entspricht sie dem Leistungsbedarf von ca. 1.000 Einfamilienhäusern.

2.500 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschinen.
„Jetzt bekommen unsere Arbeiter, die sich in der bisherigen Bauphase förmlich in Handarbeit in die Tiefe des Berges sprengten, Unterstützung von Großmaschinen“, verweist Weidlinger stolz auf zwei 120 Meter lange und 2.500 Tonnen schwere Maschinen – je eine pro Tunnelröhre – die sich ab nun beim Semmering-Basistunnel vom Fröschnitzgraben (Stmk.) rund neun Kilometer in Richtung Gloggnitz durch den Berg fressen werden. Schließlich werden noch 50.000 Stk. so genannte Tübbinge durch die Versorgungsschächte gebracht. Das sind jeweils sieben Tonnen schwere Betonfertigteile, die SWIETELSKY in Niederösterreich als Lieferant für die ARGE produziert. Je sechs Tübbingsteine ergeben einen Tübbingring und somit zwei Meter Eisenbahntunnel. Diese Betonfertigteile werden von der Tunnelbohrmaschine direkt nach dem Ausbrechen des Gebirges zur Stützung des Hohlraumes eingebaut.

„Andrehfeier“ mit viel Prominenz.
Beim feierlichen „Andrehen“ zum Start des ersten Tunnelbohrers konnten sich Verkehrsminister Norbert Hofer, EU-Koordinator für den Baltisch-Adriatischen Korridor Kurt Bodewig, der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der niederösterreichische Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko, ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und SWIETELSKY-Geschäftsführer Karl Weidlinger von diesem beeindruckenden Meilenstein überzeugen. Die Ehrengäste betonten dabei den volkswirtschaftlichen Mehrwert des Bauprojektes sowie die Bedeutung für die Zukunft der europäischen und österreichischen Verkehrsinfrastruktur.

Geologie bestimmt die Bautechnik.
Der Großteil des 27 Kilometer langen Bahntunnels sowie alle Zugänge werden „in Handarbeit“ im klassischen Bagger- und Sprengvortrieb errichtet. Die Geologie entscheidet, wo Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz kommen können. Beim Semmering-Basistunnel ist das in rund einem Drittel des Tunnels der Fall. Die Maschinen wurden in Frankreich gebaut und legten vor ihrem Einsatz eine 1.000 Kilometer lange Reise bis zum Semmering zurück. Aus Gründen der Transportlogistik (Abmessungen und Gewicht) werden sie in Einzelteilen angeliefert und 400 Meter unter der Erde zusammengebaut.

Semmering-Basistunnel.
Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel bringt mehr Reisequalität für die Fahrgäste und erhöht die Leistungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs deutlich. Ab 2026 reisen Fahrgäste umweltfreundlich und sicher mit der Bahn in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz. Ab diesem Zeitpunkt wird auch der Güterverkehr energieeffizient auf der neuen Strecke abgewickelt. Was bisher auf der Weststrecke mit attraktiven Fahrzeiten und dichten Zugintervallen erlebbar ist, wird bald auch auf der Südstrecke umgesetzt. Durch den Semmering-Basistunnel wird die Bahn nun auch auf der Nord-Süd-Verbindung Österreichs zum Auto und zum LKW konkurrenzfähig.

Über SWIETELSKY.
SWIETELSKY ist ein führendes Bauunternehmen in Zentral- und Osteuropa mit Sitz in Linz/Oberösterreich. Mit der Kraft von rund 10.000 Mitarbeitern, mehr als 2 Milliarden Euro Umsatz sowie einer dezentralen Organisationsstruktur gehört das Unternehmen zu den Top-3-Baukonzernen Österreichs. Seit mehr als 80 Jahren ist die Entwicklung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und solider Prosperität geprägt, sodass der Konzern heute das gesamte Leistungsspektrum am Bau mit höchster Qualität, Flexibilität und Termintreue anbietet.

Die SWIETELSKY Tunnelbau GmbH und Co KG ist eine Tochterfirma des Konzerns, die auf Untertagebauprojekte jeder Art spezialisiert ist. Sitz der Unternehmung ist in Salzburg. Von hier aus werden konventionell wie auch mechanisch aufzufahrende Tunnelbauprojekte realisiert. Neben dem klassischen Infrastrukturbau, wie Straßen-, Eisenbahn- und U-Bahntunnelbau stellt der unterirdische Kraftwerksbau in Form von Druck- und Beileitungsstollen, Druckschächten und Kavernen einen bedeutenden Unternehmenszweig der SWIETELSKY Tunnelbau dar.

Rückfragen & Kontakt:
SWIETELSKY Baugesellschaft m.b. H.
Mag. Clemens Kukacka
Pressesprecher, Leitung Marketing und PR
+43(0)699/10952707
clemens.kukacka@swietelsky.at
www.swietelsky.com

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