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Gerüchte um Investorensuche: Bekommt Hermes einen strategischen Partner?

Wie gut laufen die Geschäfte bei Hermes wirklich? Nach Angaben der Börsen Zeitung sucht die Unternehmensmutter – die Otto Group – scheinbar nach einem strategischen Partner bzw. Investor für den Paketzusteller.

In Deutschland werden immer mehr Pakete versendet und zugestellt. Letztes Jahr waren es über 3,35 Milliarden Stück, Tendenz steigend. Doch die KEP-Dienstleister hadern mit den seit langer Zeit sinkenden Erlösen pro Sendung. Seit 2012 ist der Wert um 29 Cent auf nur noch 5,78 Euro in 2017 gesunken.

Der Investor muss auch kulturell passen.
Entsprechend müssen die Dienstleister reagieren. Nach Angaben der Börsen Zeitung geht die Otto Group, Mutter des KEP-Dienstleisters Hermes, dafür nun neue Wege. Denn der Handels- und Dienstleistungskonzern sucht scheinbar „für wesentliche Teile seines Paketzustellers Hermes nach einem strategischen Partner“. Wie das Magazin erfahren haben will, soll es dabei vor allem um die „Hermes-Gesellschaften in den größten europäischen E-Commerce-Märkten Deutschland, Großbritannien und Frankreich“ gehen. Als Partner bei der Suche soll die Investmentbank Rothschild fungieren.

Die Otto Group selbst will die Gerüchte nicht kommentieren. Auf Anfrage hieß es, dass man „zu Marktgerüchten keinen Kommentar“ abgeben wolle. Aus Marktkreisen heißt es allerdings, dass für eine angestrebte strategische Allianz „international agierende Online-Händler oder Logistikunternehmen“ infrage kommen würden. Bei Otto, so weiter, könne man sich vorstellen, „auch einen Mehrheitsanteil an der Paketdistribution von Hermes Europe abzugeben“. Die Mehrheit an den Einzelgesellschaften soll jedoch in Hamburg bleiben, um sicherzustellen, dass man weiterhin Einfluss auf strategische Entscheidungen nehmen zu könne. Weiterhin will Otto auch nicht jeden x-beliebigen Partner mit ins Boot holen. Der Investor müsse auch kulturell passen.

Investitionen von 500 Millionen Euro in drei Jahren sind geplant.
Natürlich stellt sich die Frage, warum Otto einen Partner bzw. Investor für Hermes sucht. Geht es der Tochter finanziell etwa so schlecht? Erst vor Kurzem musste beispielsweise der Deutschland-Chef von Hermes, Frank Rausch, seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger ist Olaf Schabirosky (bisher Geschäftsführer Services und Finanzen). Doch gerade Hermes Germany hat im vergangenen Geschäftsjahr einen positiven operativen Ergebnisbeitrag geleistet. Geldprobleme sollten es demnach eigentlich nicht sein. Wie die Börsenzeitung jedoch schreibt, will Otto mit der Öffnung für Externe scheinbar „die Wachstumsaussichten der Hermes-Gesellschaften, die bei der Paketzustellung an Privatkunden in Deutschland, Großbritannien und Frankreich an zweiter Stelle rangieren, verbessern.“ Der Bedarf an Investitionen scheint wohl höher zu sein, als angenommen. Für die nächsten drei Jahre sind bisher Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro vorgesehen. Doch über den Zaun brechen will man bei Otto auch nichts. Man handle nicht aus „der Not heraus“. Sollte sich kein Investor finden, soll Hermes nach Unternehmensangaben „weiterhin in der Lage [sein], profitabel zu wachsen.“

© Hermes

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