AWF Kompakt-Seminar ‚Absatzplanung und Bedarfsprognose optimieren‘ – 9.-10. Oktober 2017

Hohe Lieferbereitschaft bei geringstmöglichem Bestand im Fokus

Die Arbeitsgemeinschaft für Wirtschaftliche Fertigung (AWF) veranstaltet am 9. und 10. Oktober 2017 in Dortmund das Kompakt-Seminar ‚Absatzplanung und Bedarfsprognosen optimieren‘. Im Fokus stehen das Instrumentarium und die Methodenkompetenzen für eine möglichst hohe Lieferbereitschaft bei geringstmöglichen Beständen.

Schwerpunkte sind unter anderem die Vermittlung von Entscheidungskriterien zwischen einer vertriebsorientierten und statistischen Prognose sowie die Schaffung eines Problembewusstseins für die Unschärfe „normalverteilter“ Prognosen.  Es wird auch ein Blick darauf geworfen, wie man zu brauchbaren historischen Daten für eine Absatzprognose gelangt. Der Weg vom Bauchgefühl zur reproduzierbaren Systematik steht dabei stets im Mittelpunkt. Eine Planwertverteilung, die Aufbereitung der Prognosedaten für die Disposition sowie Ansätze für Neuteile- und End-of-Life-Prognosen runden das Seminarprogramm ab.

Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Führungs- und Fachkräfte aus den Bereichen Logistik, Supply Chain Management, Produktionsmanagement, Prozessmanagement, Disposition sowie an Linienverantwortliche aus Fertigung und Montage, Fertigungsplanung und -steuerung, Arbeitsvorbereitung und Werkstattführungskräfte, die damit beauftragt oder daran interessiert sind, die Qualität ihrer logistischen Abläufe deutlich zu verbessern und die lernen wollen, welche Gestaltungsmöglichkeiten und Methoden sich hierzu anbieten.

Seminarleiter ist Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Götz-Andreas Kemmner, Geschäftsführender Gesellschafter der Abels & Kemmner Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH.

 

Hintergrund
Der Markt zieht an und die Lieferfähigkeit schmiert ab! Gibt es ein deutliches Signal dafür, dass die Absatzprognose in vielen Unternehmen nicht richtig funktioniert? Unternehmen mit einer funktionierenden Absatzprognose haben sowohl auf den Beginn der Rezession schneller reagiert, als auch auf das Wiederanspringen des Marktes. Trotz allem wird die Bedeutung der Absatzprognose für den Unternehmenserfolg von vielen Entscheidern unterschätzt: Einerseits trifft man auf Unternehmen, die meinen, mit eigenem Know-how und vorhandenem ERP-System ausreichend aufgestellt zu sein, Diese bemerken gar nicht, wie schlecht sie sind, weil sie sich nicht zeigen ließen, wie gut sie sein könnten.

Zum anderen sind manche Unternehmen der Auffassung, dass im Zeitalter der marktsynchronen Produktion eine Absatzprognose nicht mehr erforderlich sei und die schlechte Lieferbereitschaft oder die hohen Bestände der ungenügenden Leistung ihrer Disposition anzulasten seien. Doch woher wollen sie wissen, wie sie die Segel stellen (= disponieren) müssen, wenn sie nicht wissen, woher der Wind (= zukünftige Bedarfe) weht?!

Jede Planung im Unternehmen und alle logistischen Ziele – von der Bestandsreduzierung, über die Absicherung der Lieferbereitschaft, von der Termintreue bis zur optimalen Kapazitätsnutzung – gründen auf einer verlässlichen Absatz- und Bedarfsprognose. Selten ist der Vertrieb in der Lage, zuverlässige Absatzprognosen bereitzustellen. Somit wird es wichtig, aus den Verbrauchshistorien der eigenen Artikel Absatz- und Bedarfsprognosen zu entwickeln und den Vertrieb auf sinnvolle Weise in den Prognoseprozess einzubinden. Die Prognosefähigkeiten praktisch aller ERP-Systeme sind sehr eingeschränkt und genügen den Anforderungen der Praxis meist nicht: Die ERP-Systeme nutzen ausschließlich statistische Verfahren, die eine meist nicht vorhandene ‚normalverteilte‘ Nachfrage unterstellen. Zudem werden Prognosewerte, Lieferbereitschaft und Sicherheitsbestand nicht integriert ermittelt. Abhängig von der Nachfragestruktur kann es genügen, die beschränkten Möglichkeiten der Prognose im SAP- oder ERP-System möglichst gut auszureizen. Welche Einstellungen hierzu im System durchgeführt werden müssen und wie wirkungsvoll Prognosen sind, die mit dem eigenen ERP-System erstellt werden, lassen sich mit Hilfe der Simulationstechnik ermitteln und analysieren. Die ermittelten Parametereinstellungen können im SAP/ERP-System fest hinterlegt oder in Form einer Dispositionsparameteroptimierung laufend nachgepflegt werden. Wie dies erfolgt und weitere relevante Aspekte für eine zuverlässige Absatzprognose zur Absicherung der Lieferbereitschaft bei geringstmöglichem Bestand wird den Teilnehmern vom Referenten, Professor Kemmner, vor- und zur Diskussion gestellt.

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