Ertrag von acht Solaranlagen dient teils für Maschinentests

Seit 2009 ist Andreas Diez in Sachen Sonnenstrom unterwegs. Inzwischen hat der Inhaber der gleichnamigen Spedition auf jede seiner acht Hallen Kollektoren anbringen lassen. Das neuste Kraftwerk der Logistiker aus Dettingen/Teck ist jetzt knapp vier Jahre alt und wirft mehr ab, als prognostiziert.

Etwa 40 Prozent der Ausbeute seiner jüngsten Anlage verbraucht Diez selbst. „Wir führen für einige Maschinenbau-Kunden Maschinenmontagen und -tests durch. Immer wieder muss daher so eine Anlage längere Zeit unter Volllast laufen, um die Qualität zu sichern“, erläutert Inhaber Andreas Diez. Maschinen unter Volllast – das kostet Energie. Energie, die vor allem in der Mittagszeit massenhaft und kostengünstig zur Verfügung steht. Zusätzlich zu den Ausproben nutzt das Unternehmen mit 120 Mitarbeitern und 35.000 Quadratmetern Logistikfläche den Sonnenstrom dafür, die Batteriespeicher der 15 Elektro-Gabelstapler aufzuladen. Was dann noch übrigbleibt, oder am Wochenende anfällt, wird ins Netz eingespeist.

„Das vergangene Jahr war für uns besonders ertragreich“, sagt geschäftsführender Gesellschafter Andreas Diez. Den Energie-Jahresabschluss 2015 hat er seit wenigen Tagen in der Hand: Seine neuste Anlage mit etwa 5000 Quadratmetern leistete 1121 Kilowattstunden pro einem der 250 Kilowatt Peak. Das sind fast zehn Prozent mehr als vom Errichter Goldbeck Solar prognostiziert waren. Die Zusammenarbeit war über den Geschäftsführer von Goldbeck Solar, Björn Lamprecht, zu Stande gekommen. Einem gebürtigen Kirchheimer.

„Ich hatte vor der Goldbeck-Anlage ja schon sieben andere in Betrieb. Mit der letzten bin ich aber besonders zufrieden“, sagt der Unternehmer in dritter Generation. Die gute Ausbeute könne zum einen am sonnenreichen Jahr liegen. Diez vermutet zusätzlich, dass die zehn Prozent von guter Installationsqualität und bester Ausrichtung herrühren. Je nach Auslastung wird sich die Investition von 2012 binnen acht Jahren amortisiert haben.

Mit seinen acht Sonnen-Kraftwerken erntete der Logistikdienstleister, der vor allem Spezialtransporte unter Plane anbietet, 1.050.000 Kilowatt-Stunden bei einem Megawatt Kraftwerks-Leistung im vergangenen Jahr. „Die gesamte Beratung und Abwicklung mit Goldbeck Solar ging professionell und vor allem schnell“, freut sich Diez. Das jüngste Projekt war besonders zeitkritisch, denn die Anlage sollte noch im Dezember 2012 ans Netz. Für weitere Hallen möchte der Logistiker in Zukunft die Kollektoren so dimensionieren und ausrichten lassen, dass er möglichst viel Strom selbst verbraucht.

„Dem Eigenverbrauch gehört die Zukunft“, bestätigt Goldbeck Solar-Geschäftsführer Björn Lamprecht. Eine Solaranlage biete langfristig kalkulierbare Stromkosten. Und nach der Amortisationszeit von sieben bis zehn Jahren sei die elektrische Energie sogar kostenfrei. Deshalb sei es richtig, sich beim Neubau von Fabrik-, Logistik- oder Fertigungshallen parallel mit dem Thema Photovoltaik zu beschäftigen.

„Die Mehrkosten halten sich im Rahmen, wenn unsere Planer Wind- und Schneelasten einer Solaranlage gleich mit berücksichtigen“, erläutert der Solar-Experte. Die Kollektoren könne man auch Jahre später anbringen, wenn Bedarf besteht. Unternehmer Andreas Diez freut sich, dass sein Neuerwerb bisher keine Ausfälle gezeigt oder Reparaturen benötigt hat. „Innerhalb der ersten vier Jahre hatten wir mit früheren Anlagen immer wieder Probleme mit einem defekten Wechselrichter oder Strings“, weiß der 35-Jährige, der seinen Betrieb vor allem im Bereich Maschinentests und Mehrwertdienstleistungen weiterentwickeln möchte. Weil sich die Module auf einer zwölf Meter hohen Halle befinden, ist Wartung immer aufwändig und sollte so selten wie möglich erfolgen.

„Solar ist für uns ökonomisch und ökologisch sinnvoll“, weiß Diez. Vom Speichersystem, das er testweise seit einigen Monaten in Betrieb hat, ist er aber nicht ganz so überzeugt. In den Sommermonaten könne er energieintensive Randzeiten morgens und abends gut puffern. Aber ab Oktober reiche die durch die Sonne erzeugte Energie einfach nicht mehr aus, um auch den Speicher zu füllen. „Würden Speicher und Anlage besser zusammenpassen, könnten wir bis zu 80 Prozent unserer Energie selbst nutzen.“

 

Ähnliche Beiträge